Warum Kurzrezension? Manche
Bücher lassen sich nicht mit unserem Bewertungsherz beurteilen, z.B. weil sie
einem Genre angehören, jenes nicht „Setting“ und „Plot“ beinhaltet bzw. zu kurz
sind, um so genau eingeschätzt zu werden. Kurzrezensionen schließen, statt mit einem
Bewertungsherz, mit einem Fazit ab. Unsere Kurzrezensionen sind demnach nicht
wirklich „kurz“, sondern nur subjektiver, als die normalen Rezensionen.
"Wenn du schreist, dann muss ich dir etwas antun. Alle Ausgänge und Fenster sind mit Sprengfallen gesichert. Wenn du ein Fenster öffnest, jagst du dich selbst in die Luft." (S. 127f.)
Verlag: List
Preis: 19,95 (Hardcoverausgabe)
Seiten: 284
Autor: Natascha Kampusch
Genre: Biografie
Reihe:/
Worum gehts?
Natascha Kampusch berichtet über ihre Entführung als zehnjähriges Mädchen, die knapp achteinhalb Jahre Gefangenschaft und die Flucht als schon erwachsene Frau.
Meine Meinung:
Wie bin ich auf das Buch gekommen?
Im Mai habe ich „Raum“ von Emma Donoghue gelesen. Ein Buch mit selbigem Thema, aber mit rein fiktiver Geschichte. Da ich dieses Buch regelrecht verschlungen habe und es mich sehr stark berührt hat, dachte ich mir, dass ich mich an das Buch mit der realen Geschichte heranwagen könnte.
Erwartungen an das Buch?
Ich dachte, dass mich dieses Buch genauso berühren würde, wie „Raum“. Da ich wusste, dass Natascha Kampusch nicht vergewaltigt wurde und gehört hatte, dass sie während ihrer Gefangenschaft „Stargate“ und andere Serien anschauen durfte, erwartete ich, dass das Buch für mich, die keine Krimis und Thriller liest, doch lesbar sein wird. Ja, um ehrlich zu sein, war ich der Meinung gewesen, sie wäre eingesperrt worden, aber abgesehen davon und den Folgen daraus, relativ unversehrt geblieben (Ich hatte keinerlei längere Interviews etc. gesehen).
Erwartungen erfüllt?
Meine merkwürdige Verklärtheit zu Natascha Kampuschs Gefangenschaft bekam einen Schlag ins Gesicht.
Natascha Kampusch wurde physisch und psychisch in einer Weise jahrelang gefoltert, die ich mir nicht hätte ausmalen können. Ich werde diese Horrorbilder in meinem Kopf nie vergessen. Ihre einzige Bezugsperson in den 3096 Tagen Gefangenschaft war ein psychisch kranker Mensch, der sie wie eine Sklavin behandelt hat. Er hatte u.a. einen Kontrollzwang und reglementierte ihre Nahrungszufuhr so stark, dass sie fast verhungert ist und kontrollierte mit einer Sprechanlage jeden Laut von ihr, sodass sie keine Minute in Ruhe vor seinen Anschuldigungen, Beschimpfungen und Befehlen war.
Wenn es allein eine Aufzählung dieser Gräueltaten wäre, hätte ich das Buch nicht bis zum Schluss durchgelesen. Der einzige Pluspunkt ist Natascha Kampuschs Stärke. Dieser Frau sollte man mit Hochachtung begegnen. Es scheint unglaublich, dass sie dieses Martyrium tatsächlich durchgestanden hat und ihre Rechte als Mensch immer gesehen und gefordert hat, obwohl sie körperlich und seelisch von dem Täter täglich gefoltert wurde.
Besonders nachdenklich hat mich auch gestimmt, wie sehr sie sich durch die Medien ohnmächtig gefühlt hat. Wenn sie ihre differenzierte Meinung zum Täter erläuterte, wurden die genannten positiven Aspekte zu ihm einfach mit dem „Stockholm-Syndrom“ abgeschmettert. Erst hier habe ich erkannt, wie solche voreiligen Schlüsse einen Menschen entmündigen und demütigen können.
Fazit
Ein Buch über eine starke Frau, die sich nie aufgegeben hat. Es stimmt sehr nachdenklich und ist nichts für schwache Gemüter.
Meine Meinung:
Wie bin ich auf das Buch gekommen?
Im Mai habe ich „Raum“ von Emma Donoghue gelesen. Ein Buch mit selbigem Thema, aber mit rein fiktiver Geschichte. Da ich dieses Buch regelrecht verschlungen habe und es mich sehr stark berührt hat, dachte ich mir, dass ich mich an das Buch mit der realen Geschichte heranwagen könnte.
Erwartungen an das Buch?
Ich dachte, dass mich dieses Buch genauso berühren würde, wie „Raum“. Da ich wusste, dass Natascha Kampusch nicht vergewaltigt wurde und gehört hatte, dass sie während ihrer Gefangenschaft „Stargate“ und andere Serien anschauen durfte, erwartete ich, dass das Buch für mich, die keine Krimis und Thriller liest, doch lesbar sein wird. Ja, um ehrlich zu sein, war ich der Meinung gewesen, sie wäre eingesperrt worden, aber abgesehen davon und den Folgen daraus, relativ unversehrt geblieben (Ich hatte keinerlei längere Interviews etc. gesehen).
Erwartungen erfüllt?
Meine merkwürdige Verklärtheit zu Natascha Kampuschs Gefangenschaft bekam einen Schlag ins Gesicht.
Natascha Kampusch wurde physisch und psychisch in einer Weise jahrelang gefoltert, die ich mir nicht hätte ausmalen können. Ich werde diese Horrorbilder in meinem Kopf nie vergessen. Ihre einzige Bezugsperson in den 3096 Tagen Gefangenschaft war ein psychisch kranker Mensch, der sie wie eine Sklavin behandelt hat. Er hatte u.a. einen Kontrollzwang und reglementierte ihre Nahrungszufuhr so stark, dass sie fast verhungert ist und kontrollierte mit einer Sprechanlage jeden Laut von ihr, sodass sie keine Minute in Ruhe vor seinen Anschuldigungen, Beschimpfungen und Befehlen war.
Wenn es allein eine Aufzählung dieser Gräueltaten wäre, hätte ich das Buch nicht bis zum Schluss durchgelesen. Der einzige Pluspunkt ist Natascha Kampuschs Stärke. Dieser Frau sollte man mit Hochachtung begegnen. Es scheint unglaublich, dass sie dieses Martyrium tatsächlich durchgestanden hat und ihre Rechte als Mensch immer gesehen und gefordert hat, obwohl sie körperlich und seelisch von dem Täter täglich gefoltert wurde.
Besonders nachdenklich hat mich auch gestimmt, wie sehr sie sich durch die Medien ohnmächtig gefühlt hat. Wenn sie ihre differenzierte Meinung zum Täter erläuterte, wurden die genannten positiven Aspekte zu ihm einfach mit dem „Stockholm-Syndrom“ abgeschmettert. Erst hier habe ich erkannt, wie solche voreiligen Schlüsse einen Menschen entmündigen und demütigen können.
Fazit
Ein Buch über eine starke Frau, die sich nie aufgegeben hat. Es stimmt sehr nachdenklich und ist nichts für schwache Gemüter.
Lesenswert? Ja!
Rezension von Egoliquida
Schön hast du es hier :D Danke für die interessante Rezi :)
AntwortenLöschenIch bin gerade auf deinen Blog gestoßen und habe ein bisschen auf deinem Blog gestöbert und mich dazu entschlossen, regelmäßiger Leser zu werden.
Ich würde mich sehr freuen, wenn du meinen Blog besuchen würdest und ihn, wenn er dir gefällt, regelmäßig lesen würdest und auch über Verbesserungsvorschläge.
Hier der Link zu meinem Blog:
http://rozasleselieblinge.blogspot.com/
Liebe Grüße
Chrisy
Hallo :)
AntwortenLöschenIch hab das Buch auch schon gelesen (und rezensiert) und war auch sehr beeindruckt von solch einer starken Frau!!
Eine wahrlich schauderhafte Geschichte, lesenswert aber nichts für zarte Gemüter.
LG EMMA
Hi,
Löschenich habe in deinen Kommentaren zu diesem Buch gelesen, dass es verfilmt wird?!?
Und es stimmt tatsächlich: http://www.constantin-film.de/ueber-uns/meldungen/verfilmung-der-geschichte-von-natascha-kampusch-besetzung-fuer-constantin-film-produktion-3096-steht-fest-17-04-2012/
Daraus einen Film zu machen, finde ich gruselig. Aber Natascha Kampusch muss ja zugesagt haben.
Liebe Grüße von mir
Nachdem ich finde, dass die Geschichte um Natascha Kampusch schon genug ausgeschlachtet wurde(von ihr selbst und ihrer Familie, in Österreich hat man damals wochenlang von nichts anderem geredet), möchte ich weder das Buch lesen noch den Film sehen.
AntwortenLöschenWenn du mal was richtig Gruseliges lesen willst, dann bitteschön (ist auch in meinem Heimatland Österreich passiert):
http://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Fritzl
LG
Sabine
Interessante Rezi. Ich werde das Buch nich lesen. Irgendwie war es mir zu viel das es in den Medien so "ausgeschlachtet" wurde.
AntwortenLöschenSchöner Blog im übrigen, bin eine Leserin geworden :) Über einen Gegenbesuch würde ich mich freuen :)
LG
Danke für dein Lob:) Dein Bewertungssystem finde ich schön.
LöschenIch stimme dir voll und ganz zu! Tolle Rezi! LG dreamsonclouds
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