Rezension: Arkadien erwacht



"Mein Bedarf an Szenen aus schlechten Filmen ist seit Tanos Bikinifreundinnen gedeckt." (S.134)




Verlag: Carlsen
Preis: 19,90 (Hardcoverausgabe)
Seiten: 416
 Autor: Kai Meyer
 Genre: Urban- Fantasy
 Reihe: 1. von 3 Bänden





Worum gehts?

Rosa Alcantara flieht nach einem schlimmen Schicksalsschlag von Amerika zu ihrer Tante und Schwester nach Sizilien. Auf den Flug dahin lernt sie Alessandro kennen, wenig später finden die beiden heraus, dass sie zwei verfeindeten Mafiasclans angehören. Trotzdem entwickeln die beiden langsam Gefühle füreinander. Doch nicht genug, es scheint ein weiteres Geheimnis die Mafiaclans zu umgeben, welches auch Rosa betrifft: Können sich Menschen tatsächlich in Tiere verwandeln?

Meine Meinung:

Wie bin ich auf das Buch gekommen?
Auf der Suche nach einem neuen Jugenbuch zog ich die Besitzerin meiner Kleinbuchhandlung in meiner Straße zurate, die mir dieses empfiehl und bestellte. Ein Tag später saß ich schon gefesselt davor und wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen!

Erwartungen an das Buch?
Das dies ein Kai Meyer Roman ist und ich davor "Die fließende Königin" gelesen hatte, war ich in dem festen Glauben, dass dies wieder eher sehr Fantasy angehaucht sein würde. Ich konnte mir nicht so recht vorstellen, wie die Ganze "Romeo- und- Julia" alá Mafiosi und etwas Magisches/Mystisches zusammenwirken soll. 

Erwartungen erfüllt?
Zunächst beginnt der Roman eher wie eine düstere Liebesgeschichte. Rosa und Alessandro sind beide keine zuckersüßen Jugendliche, die sich holterdiepolter ineinander verlieben, sondern beide Kinder zweier mächtiger Mafiaclans. Erst später wechselt die Erzählung in den Fantasybereich. 
Kai Meyer gelingt es hierbei, reale und fiktive Welt gut miteinander zu vermischen. Sein Schreibstil ist dabei bildhaft und mitreißend, genauso lässt er seine Figuren in einer "normalen" Sprache miteinander kommunizieren (d.h. es wird durchaus aufs Heftigste geflucht!) und lässt moderne Dinge wie Facebook in die Geschichte miteinfließen.
Zu meiner großen Freude werden auch griechische Legenden einbezogen, von denen ich persönlich ja ein großer Fan bin.

Protagonistin ist Rosa Alcantara. Ein sehr gelungener Charakter wie ich finde. Sie muss etwas sehr Schlimmes, was ihr in der Vergangenheit passiert ist, verarbeiten. Man kommt erst nach und nach dahinter, was genau. Des Weiteren ist sie sarkastisch, realistisch und beeindruckt stellenweise mit ihren schwarzen Humor. Stellt man sie sich am Anfang als Hauptcharakter schwierig vor,  kommt man später sehr gut mit ihr zurecht. 
Auch die anderen Charaktere sind mit ausreichend Tiefe und Originalität beschrieben. Dem Autor gelingt es, jedem etwas Individuelles zu geben und es gibt kein, sage ich mal, Jugendbuch stereotypen Charakter.

Auch die Beziehung zwischen Rosa und Alessandro ist gut dargestellt und hat für mich noch den positiven Zusatz, dass sie ohne Pathos und den ganzen rosaromantischen Firlefanz auskommt. Beide sind Charaktere, welche über ihr Handeln und deren Konsequenzen nachdenken, durchaus aber bereit sind, etwas zu riskieren. 

Eine leicht düstere Stimmung zieht sich durch die gesamte Erzählung, passt aber sehr gut rein. Natürlich muss man sich damit anfreunden und ansonsten bin ich auch kein großer Fan davon, aber hier passt es sehr gut.
Kleiner Zusatz: Zu Beginn jedes Kapitels findet man kleine Ornamente in der Überschrift. Sehr schön!

Die Geschichte an sich entwickelt sich leider etwas schleppend und beim ersten Mal lesen muss man sehr gründlich und aufmerksam sein. Wie gesagt, jedoch extrem spannend. Ich lese diese Reihe bereits zum vierten Mal oder so, trotzdem kann ich mich immer wieder in diese Geschichte reinplumsen lassen und mich in diesen düsteren Strudel von Intrigen, Mafia und Fantasy mitreißen lassen.

So, als letztes noch die Bewertung: Setting und Charaktere erhalten von mir jeweils 2 Regalebenen, ohne Frage. Plot ist im ersten Teil noch nicht ganz ausgereift, erschließt sich erst durch den zweiten und dritten Band genauer (was ja eigentlich auch so sein soll), sorgt jedoch hier für nur ein Regalbrett.




Empfehlenswert

Beitrag von R.S



Anmerkung von Egoliquida:

Ich kann mich R.S. überhaupt nicht anschließen. Die Protagonistin war mir extrem unsympathisch. Man versteht nicht, warum sie der Welt so aggressiv gegenübersteht. Erst nach ca. einem Viertel bekommt man erklärt, mit welchen Problemen sie zu kämpfen hat. Zu spät, um den schlechten Eindruck zu revidieren. Die anderen Charaktere waren meiner Meinung nach nur blass.
Der Plot war langweilig (ich kann mich an nichts wirklich lebhaft erinnern) und die "Rätsel", welche die beiden lösen, lächerlich. Artemis Fowl konnte schon mit 2 schneller eins und eins zusammenzählen.
Fantasy kommt erst im letzten Drittel auf, ohne dass ich mir diese Aspekte nun in der realistisch gehaltenen Welt vorstellen konnte.
Die Handlungsorte konnte ich mir einigermaßen vorstellen, doch die mangelnde Spannung ließ nur noch einen Abbruch zu. Schade!







12 Kommentare:

  1. Tolle Rezi :) Und einen wirklich tollen Blog :)

    Ich werde öfter vorbei schauen und bin ab jetzt auch Leser ;)

    Liebe Grüße,
    Laura
    http://lieblings-buecher.blogspot.de/

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    1. Hallo Laura,

      wenn ich auf deinem Blog bin, werde ich immer daran erinnert, dass ich noch Purpurmond auf meinem SuB habe.^^

      Danke für dein Lob :)
      Liebe Grüße

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  2. Also ICH liebe Arkadien!!! :DDDD
    Na ja, jedenfalls danke für den lieben Kommentar! =) Schön, dass ich dir helfen konnte ...

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    1. *grummel* Warum versteht mich keiner? Was ist an Arkardien so toll?*grummel*^^

      Ja, meine Wunschliste ist schon ewig lang :)

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  3. Eine sehr schöne Rezension, die ich glatt unterschreiben würde, da sie exakt meine Meinung zum Buch wiederspiegelt :-)
    Wobei ich Egoliquida darin zustimme, dass ich auch erst Probleme mit Rosa hatte, weil sie extrem agressiv der ganzen Welt gegenüber wirkte. Nachher konnte ich aber ihr Verhalten sehr gut nachvollziehen und im zweiten Band fand ich dies gar nicht mehr so krass, sondern habe Rosa als Protagonistin geliebt.
    Der zweite Band hat mir noch besser als der erste gefallen, den dritten muss ich noch lesen.

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  4. die arkadien reihe ist einfach toll meiner meinung nach,ohne frage.kai meyer als autor find ich eh klasse, erschreibt meistens ganz originelle geschichten mit überraschenden wendungen usw.

    rosa als protagonistin ist schwierig, geb ich ja zu, aber gerade das mag ich total gerne an ihr. sie ist nicht dieser typische heldcharakter. lieb und nett und hast du nicht gesehen.das find ich gerade interessant.
    und das erst so spät rauskommt, was für ein problem sie hat,find ich persönlich gar nicht so schlimm, macht die sache ehr interessanter für mich^^

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  5. Hey,

    bin grade über bücherohneEnde über dein Blog gestolpert und muss sagen, dass du einen total schönen Hintergund hast!!!!
    Die Arkadien-Bücher habe ich mir vor kurzem auch ertauscht und freue mich sie bald zu lesen!

    Grüße

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    1. Danke, den habe ich mit Picasa erstellt.^^

      Hoffentlich kannst du dich R.S. anschließen und nicht mir. :)

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  6. Tolle Rezi! Ich möchte das Buch auch noch lesen *-* :)
    Ach ja, ich bin auch gerade auf deinen Blog gestoßen und finde es sehr schön hier! Hab mich natürlich gleich mal als Leserin eingetragen, damit ich öfter vorbei schauen kann :D
    Wenn du Lust hast auch mal meinen Blog anzuschauen, würde ich mich natürlich sehr freuen:
    http://meine-lesewelt.blogspot.de/
    Liebe Grüße, Selina

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  7. Du wurdest von mir getaggt. :D
    http://supershero.blogspot.de/2012/06/tag-8-dinge-zum-thema-kunst.html

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  8. Deiner Rezension kann ich voll und ganz zustimmen - dem Edit von Egoliquida glücklicherweise nicht. :) Gut geschrieben!
    Und das mit dem Tag tut mir zwar leid - aber ich bin kein großer Fan von sowas und werde deswegen nicht darauf eingehen.
    Liebste Grüße! :)

    killthesilencce.blogspot.com

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    1. Ist schon erstaunlich, wie Meinungen auseinander gehen können, oder?^^
      Das mit dem Tag ist doch voll in Ordnung, man sollte schließlich nichts machen, was einen nicht gefällt.

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